Auf nach Raleigh

Ein Praxissemester im Land der unbegrenzten Möglichkeiten – DH-Student Nico berichtet

Während meines DH-Studiums bei Schmalz hatte ich die Möglichkeit, einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt bei unserer Auslandsgesellschaft Schmalz Inc. in Raleigh, North Carolina, USA zu absolvieren. Für mich war es die erste Reise in die USA, was es natürlich nochmals spannender machte. Von September bis Dezember 2019 durfte ich im Finance-Team vor Ort mitarbeiten und bei kleineren Projekten in anderen Abteilungen unterstützen. Die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA sind auf den ersten Blick nicht unbedingt offensichtlich, nach einer gewissen Zeit vor Ort aber doch erkennbar vorhanden. Die für europäische Verhältnisse enorme Offenheit und Gastfreundschaft fallen dabei als erstes auf. Für die Kollegen bei Schmalz war ich von Anfang an nicht nur Student, sondern Teil der „family“. Das Verhältnis war aus diesem Grund schon zu Beginn sehr herzlich und offen.

Aber nicht nur die Kollegen, sondern auch unbekannte Dritte, sind sehr offen und hilfsbereit. Die Frage nach dem eigenen Befinden („How are you?“) gehört dort zur normalen Begrüßung, auch wenn man sich zum ersten Mal sieht.

Neben der auffälligen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist die Begeisterung für Sport sehr präsent. Nahezu jeder Small Talk endet früher oder später beim American Football, der Nationalsportart schlechthin. Für jeden Studenten in den USA ist es daher ein absolutes Muss, zumindest einmal ein College-Football-Spiel gesehen zu haben, in meinem Fall eines der NC State University in Raleigh. Das Spiel ähnelt mehr einem Volksfest als einer Sportveranstaltung, schon Stunden vor Spielbeginn wird auf dem Parkplatz vor dem Station ein Fest veranstaltet, um dann gemeinsam ins über 50.000 Plätze bietende Stadion zum Spiel zu gehen.

Ein weiteres Highlight war Halloween, das bekanntermaßen in den USA viel größer gefeiert wird als in Deutschland. Schon Wochen vorher gibt es kaum ein Haus in der Stadt, vor dem nicht mindestens ein Kürbis steht oder künstliche Spinnweben den Eingang verzieren. In Chapel Hill, einer Universitätsstadt 30 Minuten von Raleigh entfernt, findet in der Franklin Street jedes Jahr eine Halloween-Party statt. In diesem Jahr war die Veranstaltung durch eine Tornado-Warnung geprägt, was die Menschen jedoch nicht aufgehalten hat, nach deren Aufhebung trotz strömendem Regen die gesperrte Straße zu stürmen und Halloween zu feiern.

Die Wochenenden habe ich genutzt, um mir das Land anzuschauen. Neben einem Kurztrip nach Washington, D.C. standen auch Ausflüge nach Savannah, Georgia und Charleston, South Carolina auf dem Programm. North Carolina mag vielleicht nicht das klassische Urlaubsziel eines Westeuropäers sein, ist aber in jedem Fall eine Reise wert. Von Raleigh, der Hauptstadt North Carolinas, sind die Blue Ridge Mountains innerhalb von zwei Stunden genauso erreichbar wie die Atlantikküste in Wilmington.

In den USA ist vieles so, wie es im Film aussieht. Neben den gelben Schulbussen und dem Sheriff mit Hut prägen auch die vierspurigen Interstates und die unzähligen Fastfood-Ketten das Landschaftsbild.

Dank der herzlichen Aufnahme der Kollegen in den USA und der Unterstützung aus Deutschland wird mir der Auslandsaufenthalt noch lange positiv in Erinnerung bleiben.