Ergonomie
Ergonomie (vom griechischen ergon = „Arbeit“ und nomos = „Gesetz, Regel“) ist die Wissenschaft der menschengerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen, Produkten und Arbeitsumgebungen. Ziel der Ergonomie ist es, Arbeitssysteme so zu optimieren, dass sie sich ideal an die körperlichen und geistigen Bedürfnisse des Menschen anpassen. Dadurch werden Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden gefördert.
Arten der Ergonomie
Die International Ergonomics Association (IEA) hebt hervor, dass nur ein interdisziplinärer Ansatz, der physische Ergonomie, kognitive Ergonomie und organisatorische Ergonomie vereint, zu wirklich menschengerechten Arbeitsbedingungen führt. Diese drei Säulen der Ergonomie am Arbeitsplatz berücksichtigen sowohl Körperhaltung und Bewegungsabläufe als auch mentale Prozesse, Arbeitsorganisation und das soziale Umfeld.
Physische Ergonomie
Physische Ergonomie beschäftigt sich mit der optimalen Gestaltung von Arbeitsbedingungen unter Berücksichtigung von Körperhaltung, Bewegungsabläufen und der Vermeidung von körperlichen Belastungen. Wichtige Faktoren sind hier beispielsweise die richtige Greifhöhe, das Ergonomie-Gewicht beim Heben und Tragen von Lasten sowie der Einsatz von ergonomischen Griffen und geeigneten ergonomischen Arbeitsmitteln. Solche Maßnahmen helfen Rückenschmerzen, Haltungsschäden und Muskel-Skelett-Erkrankungen vorzubeugen und stehen im Fokus der Arbeitsstättenverordnung sowie des betrieblichen Arbeitsschutzes.
Kognitive Ergonomie
Die kognitive Ergonomie zielt darauf ab, mentale und psychische Belastungen zu reduzieren, die durch Faktoren wie Leistungsdruck, Müdigkeit oder komplexe Arbeitsabläufe entstehen können. Hier sind Aspekte wie Software-Ergonomie, Benutzerfreundlichkeit und die Vermeidung von Fehlern durch gutes Human Factors Engineering besonders wichtig. Sie trägt außerdem dazu bei, Stress und psychische Belastung am Arbeitsplatz zu verringern und so das psychische Wohlbefinden zu stärken.
Organisatorische Ergonomie
Die organisatorische Ergonomie befasst sich mit der Gestaltung von Arbeitsprozessen und Arbeitszeiten, um eine gesunde Work-Life-Balance zu ermöglichen und Überforderung oder Unterforderung zu vermeiden. Flexible Arbeitszeitmodelle, Maßnahmen wie Achtsamkeitstraining, clevere Pausengestaltung und betriebliche Gesundheitsförderung (BGM) inklusive Sportkursen fördern die Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit. Zusatzleistungen wie Kinderbetreuung am Arbeitsplatz oder weitere Mitarbeiter-Benefits unterstützen zusätzlich die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.